Montag, 31. März 2014

Wenn´s die Handgelenke sind. Radfahren mit Arthrose


Ich war Mountainbiker. 4 bis 5 mal in der Woche fuhr ich ins Gelände und ab und zu ein kleines Rennen - "Hill to Hill" in Köpenick zum Beispiel. Dann kam die Arthrose. Zuerst im linken Daumen, dann im rechten und später in den Handgelenken. Ich konnte den Lenker nicht mehr halten. Dieser war natürlich windschnittig unterhalb der Sattelhöhe montiert, so das ein großer Teil meines Körpergewichts auf ihm lastete. Vorbei.
Für einen Hochlenker war ich noch nicht reif. Ich versuchte es mit Liegeradfahren. Eine schnelle Sache und eine günstige Haltung. Leider für meine Ansprüche im Gelände aber auch auf der Straße nicht ganz das richtige. Im Gelände kommt man schnell an die Grenzen des Fahrbaren. Das Gefährt springt über die Wurzeln wie ein Ziegenbock. Dabei fehlt im Liegesitz die Beweglichkeit des Oberkörpers um schwierige Passagen auszubalancieren und man rollt mit der ganzen Konstruktion ab und verbiegt sich den Lenker. Auf der Straße mit 40 zwischen den Autos war mir schlicht zu gefährlich. Die Füße sehen wenig, der Kopf kommt zuletzt auf die Kreuzung und ein Helmspiegel bringt auch keinen Durchblick. Aber es gab ja noch eine Alternative. Wie beim Laufen zeigte sich beim Radfahren, weniger ist mehr. Also weniger Equipment - mehr Körpereinsatz. Übrig blieb ein Rad. Einradfahren ist auch nicht schwieriger zu lernen als Liegeradfahren, aber ein viel stärkeres Erfolgserlebnis wenn man´s denn geschafft hat. Dazwischen liegen nämlich etwas schmerzhaftere Landungserfahrungen als man sie vom Liegerad kennt. Man hat einfach mehr Möglichkeiten umzufallen. 
Nach den ersten Metern gibt´s aber kein Halten mehr. Die kürzeren Kurbeln entlasten die Knie und das Gelände kriegt eine neue Dimension. 10km sind plötzlich so intensiv wie 50, 15km/h so schnell wie 35 mit dem Zweirad. Und die Handgelenke mögen´s auch - natürlich mit Schützern.
Durch Arthrose auf dem Liegerad gelandet

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